Freitag, 3. April 2020

Fünfte Station: Was ist eine Trisomie?

Trisomie.

So heißt das wohl, was sein Bruder haben wird: Trisomie.

Aber was ist das?
Patrick schaut im Internet nach.

Wir haben für Dich heute 5 wichtige Fragen und Antworten rund um die Trisomie zum Nachlesen.

1. Was bedeutet Trisomie? Was ist das Down-Syndrom?

Die meisten Menschen haben 46 Chromosomen in ihren Körperzellen, Menschen mit einer Trisomie haben aber 47 Chromosomen. Denn ein Chromosom ist dreimal statt zweimal vorhanden. Am häufigsten kommt die sogenannte Trisomie 21 vor, dabei ist das 21. Chromosom dreimal in den Zellen vorhanden. Die Trisomie 21 ist die Ursache für das Down-Syndrom.
Weil die Trisomie 21 am häufigsten vorkommt, gehen wir in diesem Text vor allem auf das Down-Syndrom ein (obwohl wir nicht wissen, ob Patricks Bruder die Trisomie 21 haben wird).

Down-Syndrom ist keine Krankheit und kann und braucht daher nicht geheilt werden. Es entsteht ganz zufällig – wie auch unser Geschlecht – wenn das Kind im Bauch der Mutter gerade erst wächst.
Der Begriff Down-Syndrom kommt von dem Menschen, der die Besonderheiten der Trisomie 21 als erster beschrieben hat: der britische Arzt John Langdon Down.


2. Brauchen Kinder mit Down-Syndrom andere Schulen?

Die meisten Menschen mit Down-Syndrom haben Schwierigkeiten, zu Lernen, und brauchen für viele Dinge länger. Aber mit der richtigen Unterstützung lernen die meisten Kinder bereits in der Grundschule Lesen, Schreiben und Rechnen.

Eigentlich haben alle Schüler und Schülerinnen in Deutschland das Recht, in eine Regel-Schule zu gehen. Aber nicht alle Schulen können Kinder mit Behinderungen aufnehmen.

Manche Menschen mit Down-Syndrom besuchen deshalb Förderschulen, andere besuchen eine Regel-Schule. Dabei werden manche durch sogenannte Schul-Begleiter unterstützt. Welche Schulart für welchen Menschen die beste ist, müssen die Kinder und ihre Familien entscheiden.


3. Wo arbeiten Menschen mit Down-Syndrom?

Manche Menschen mit Down-Syndrom machen nach der Schule Ausbildungen, zum Beispiel zum Koch oder zum Schreiner. Manche studieren auch: Der spanische Lehrer Pablo Pineda Ferrer zum Beispiel ist der erste Europäer mit Down-Syndrom, der die Universität abgeschlossen hat. Die Amerikanerin Karen Gaffney hat sogar einen Doktortitel.
Manche arbeiten als Journalist*innen und schreiben für das Magazin Ohrenkuss. Zack Gottsagen ist Schauspieler und überreichte bei den Oscars 2020 einen Preis.

Viele Menschen mit Down-Syndrom arbeiten aber auch in sogenannten Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Die gibt es auch in Regensburg, genauer gesagt in Lappersdorf und Obertraubling. Dort stellen die Menschen Teile für die Industrie her.
Das Gute an den Werkstätten ist, dass die Menschen arbeiten können und dadurch das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden. Ein Kritikpunkt ist aber, dass die Menschen dort oft nicht so viel verdienen.


4. Wie leben Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft?

Menschen mit Behinderungen können nicht an allen Lebensbereichen teilhaben. Das liegt daran, dass es „Barrieren“ gibt, die das verhindern. Man kann dabei zum Beispiel an einen Menschen im Rollstuhl denken: Die Treppe zum Schulhaus ist für diesen Menschen ein Hindernis – eine Barriere – und deshalb kann dieser Mensch dort nicht so einfach hinein wie Menschen ohne Rollstuhl. Andere Barrieren sind beispielsweise, dass das Fernsehen nicht in Gebärdensprache übersetzt wird. Oder dass Texte kompliziert geschrieben sind.

Deshalb sagt die Gemüsefrau im Stück den Satz: „Man ist nicht behindert, man wird behindert.“


5. Wie können wir Menschen mit Behinderung unterstützen?

Ein großer Schritt wäre, die Barrieren, die Menschen mit Behinderung im Weg stehen, abzubauen. Wenn unsere Gesellschaft „barrierefrei“ wird, können alle Menschen ganz selbstverständlich daran teilnehmen. Dafür gibt es auch den Begriff „Inklusion“. Manche Schulen heißen beispielsweise "inklusiv", weil dort Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen. Das Ziel ist, dass alle Menschen selbstbestimmt leben können, also beispielsweise frei entscheiden, wo sie leben, arbeiten und was sie in ihrer Freizeit machen wollen. 

Wie alle Menschen wollen Menschen mit Behinderung vor allem eins: von ihren Mitmenschen mit Respekt und Anerkennung behandelt werden.



Diese Internetseiten waren unsere Quellen für den Text:
https://www.notjustdown.com/downsyndrom
https://www.lebenshilfe-regensburg.de/de/werkstaetten/index.php
https://touchdown21.info/de/seite/5-trisomie-21/index.html
https://touchdown21.info/de/seite/3-mein-alltag.html