Montag, 30. März 2020

Besondere Proben – per Videochat!




Wie probt man eigentlich ein Theaterstück fürs Internet?


Normalerweise proben wir im Jungen Theater etwa 6 Wochen lang an einem Stück – und zwar in der Regel morgens von 10 bis 14 Uhr und abends 18 bis 22 Uhr. Dabei trifft sich der Regisseur mit den Schauspielern zunächst auf der Probebühne. Dort lesen sie gemeinsam den Text, sprechen über die Figuren – und natürlich wird ganz viel gespielt und ausprobiert.
Wenn man sich dann für etwas entscheidet, zum Beispiel eine Bewegung, die der Schauspieler an einer bestimmten Stelle machen soll, dann wird das aufgeschrieben – dafür ist die Regieassistentin ständig auf den Proben und muss genau aufpassen. Oft ist auch die Ausstatterin (auch Bühnen und Kostümbildnerin genannt) auf den Proben. Sie hat Entwürfe für das Bühnenbild und die Kostüme gemacht und überprüft, ob die Entscheidungen, die in den Proben getroffen werden (man spricht auch von Verabredungen) noch mit ihren Ideen für Bühne und Kostüme übereinstimmen. Diese hat sie zuvor entwickelt und natürlich auch mit dem Regisseur besprochen. Wenn nicht, müssen gemeinsam neue Lösungen gefunden werden. Das gesamte Regieteam – so nennt man alle Beteiligten einer Inszenierung inklusive Licht- und Tontechnik, Musik- und Videokünstler sowie Dramaturgie und Theaterpädagogik – ist also in einem ständigen Austausch. Da ist es gut, wenn sich alle im selben Theater aufhalten.

Aber wie probt man nun, wenn man sich nicht treffen kann?


Für diese besondere Situation haben wir etwas Neues ausprobiert: Proben per Videochat. Wie ihr im Video sehen könnt, haben sich die beiden Schauspieler Peter Blum und Michael Zehentner mit dem Regisseur Michael Uhl im Internet verabredet. Alles ist anders – und trotzdem laufen die Proben ähnlich ab. Die Schauspieler sprechen den Text vor der Kamera, der Regisseur gibt Feedback und sagt, was nochmal wiederholt werden muss. Auch die Regieassistentin Lena Regahl ist zugeschaltet. Sie hat vor den Proben – zusammen mit den technischen Abteilungen des Theaters – die Kameras und Tonaufnahmegeräte organisiert. Neu zum Team dazu gekommen ist Philipp Weber, der die Ton- und Videotechnik im Blick behält. Auch die Dramaturgin Agnes Gerstenberg und die Theaterpädagogin Lisa Hörmann sind manchmal zugeschaltet. Die Ausstatterin Bianca Leonie Bauer musste ein wenig umplanen: Das eigentlich angedachte Bühnenbild wird für die Online-Inszenierung nicht gebraucht – Kostüme und Requisiten aber trotzdem … ihr seht es dann im Video!

Wie sonst auch, gab es natürlich auch eine Generalprobe und eine Premiere per Videochat. Die Premiere wurde ungeschnitten aufgezeichnet und ist nun zu bestimmten Zeiten auf Youtube zu sehen.


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