Samstag, 4. April 2020

Achte Station: Großer Bruder

Dass Patrick nun weiß, dass man gar nicht wissen soll, was für Augen die Rauschelbeeräugige hat, hilft seinem Bruder, weil es Patrick hilft, sagt der Professor.

Wie genau er das meint, da ist sich Patrick noch nicht ganz sicher. Aber das macht nichts. Denn er wird es noch verstehen.

Außerdem hat Patrick auf seinem Weg so viel Neues erfahren und gelernt, dass er richtig über sich hinausgewachsen ist:
Er hat sich getraut, mit Danijel zu sprechen und ist mit ihm zum Boxen gegangen. Er hat erkannt, dass ein bester Freund nicht unbedingt ein guter Freund sein muss und Ideen, wie er seinen Bruder beruhigen könnte, wenn der nicht mehr aufhören sollte zu schreien. Von Frau Schlepper hat er gelernt, dass zwischen zwei Menschen immer Magie im Spiel ist. Niemand kann wissen, was der andere denkt – und man hat sich trotzdem lieb. Patrick hat verstanden, dass viel Reden wichtig ist, damit sein Bruder sprechen lernt und dass jeder Satz ein Schlag sein kann. Außerdem hat er sich mit der Gemüsefrau unterhalten, vor der er sich früher immer gefürchtet hat, und den Weg zum Professor gefunden, dem er (entgegen aller Ratschläge!) statt einer Aubergine einfach eine Packung Milch mitgebracht hat.

Als er das alles seiner Mutter erzählt, ist sie richtig beeindruckt. Ihr Sohn ist ganz offensichtlich selbstbewusster und vielleicht auch ein kleines Stückchen größer geworden auf seinem Weg zu einem großen Bruder. 

Hast du so etwas auch schon mal erlebt? Hast du schon einmal etwas geschafft, das dir nicht leichtgefallen ist? Und hast du damit vielleicht jemanden beeindruckt? Womöglich dich selbst, weil du über dich hinausgewachsen bist?


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